Wer in Deutschland eine Eigentumswohnung kauft, muss jeden Monat Hausgeld bezahlen. Diese Zahlung kommt zusätzlich zu den Kosten für den Kredit oder die Finanzierung. Das Hausgeld ist für alle gemeinsamen Ausgaben im Gebäude gedacht. Viele Menschen wissen am Anfang nicht genau, wofür das Geld verwendet wird. Deshalb ist es wichtig, die Bedeutung und die Zusammensetzung des Hausgeldes gut zu verstehen.
Wofür das Hausgeld verwendet wird
Mit dem Hausgeld werden alle Kosten bezahlt, die das gesamte Gebäude betreffen. Dazu gehören zum Beispiel die Reinigung des Treppenhauses, der Betrieb der Heizung, der Aufzug, das Licht im Flur oder der Hausmeister. Auch Versicherungen, Müllentsorgung und Gartenpflege werden davon bezahlt. Die Gemeinschaft der Wohnungseigentümer, auch WEG genannt, sammelt das Geld und gibt es für diese Aufgaben aus.
Wie hoch das Hausgeld ist
Die Höhe des Hausgeldes hängt von mehreren Dingen ab. Wichtig ist, wie groß das Gebäude ist, wie viele Wohnungen es gibt und welche Dienstleistungen genutzt werden. Ein großes Haus mit vielen Angeboten kostet mehr als ein kleines ohne Aufzug oder Garten. Auch die Größe der eigenen Wohnung spielt eine Rolle. Wer eine größere Wohnung besitzt, zahlt meistens auch einen höheren Anteil. Die genaue Aufteilung steht in der Teilungserklärung der WEG.
Der Unterschied zu den Nebenkosten
Viele Menschen verwechseln das Hausgeld mit den Nebenkosten, die Mieter zahlen. Bei Eigentum gibt es diesen Unterschied: Das Hausgeld ist für das gesamte Gebäude, also die gemeinschaftlichen Teile. Die Nebenkosten sind oft nur für den eigenen Verbrauch, wie Strom oder Wasser in der Wohnung. Wenn du deine Wohnung vermietest, kannst du nur einen Teil des Hausgeldes auf den Mieter umlegen. Bestimmte Kosten, zum Beispiel für die Rücklage, bleiben bei dir als Eigentümer.
Was zur Instandhaltungsrücklage gehört
Ein Teil des Hausgeldes wird für die Rücklage gespart. Diese Rücklage ist für große Reparaturen da, wie ein neues Dach oder eine neue Heizung. Alle Eigentümer zahlen monatlich einen kleinen Betrag in diesen gemeinsamen Topf. So muss später nicht auf einmal eine große Summe bezahlt werden. Die Höhe der Rücklage hängt vom Zustand des Hauses ab. Je älter das Haus, desto mehr wird meistens zurückgelegt.
Wer das Hausgeld verwaltet
Die Verwaltung des Hausgeldes übernimmt meist ein Verwalter. Dieser kümmert sich um das Sammeln der Beiträge, das Bezahlen von Rechnungen und das Erstellen der Jahresabrechnung. Einmal im Jahr findet eine Eigentümerversammlung statt. Dort werden die Ausgaben besprochen und neue Entscheidungen getroffen. Als Eigentümer hast du das Recht mitzubestimmen, wie das Geld verwendet wird und wie viel gezahlt werden soll.
Was passiert bei Zahlungsverzug
Wenn du dein Hausgeld nicht rechtzeitig zahlst, bekommst du zuerst eine Mahnung. Wenn du danach immer noch nicht bezahlst, kann die Wohnungseigentümergemeinschaft rechtliche Schritte einleiten. Das kann teuer werden. In schlimmen Fällen droht sogar eine Zwangsversteigerung der Wohnung. Deshalb ist es wichtig, das Hausgeld pünktlich zu überweisen und bei Problemen mit der Verwaltung zu sprechen.
Wie du die Kosten vorher einschätzen kannst
Bevor du eine Eigentumswohnung kaufst, solltest du dich genau informieren. Frage den Verkäufer oder den Makler, wie hoch das Hausgeld ist. Oft stehen diese Informationen auch im Exposé. Wichtig ist auch ein Blick in die Jahresabrechnung der WEG. Dort siehst du, wie das Geld verwendet wurde, wie viel Geld in der Rücklage ist und ob bald größere Reparaturen geplant sind. So kannst du besser einschätzen, welche monatlichen Kosten auf dich zukommen.
Warum das Hausgeld für deine Finanzen wichtig ist
Das Hausgeld ist ein fester Teil deiner monatlichen Ausgaben. Wenn du einen Kredit aufnehmen willst, prüft die Bank auch diese Kosten. Ein hohes Hausgeld kann deine finanziellen Möglichkeiten verringern. Auch der Wert der Wohnung hängt vom Zustand des Hauses und der Höhe des Hausgeldes ab. Wenn wenig Geld in der Rücklage ist oder viel saniert werden muss, kann das später teuer werden. Deshalb solltest du nicht nur auf den Kaufpreis schauen, sondern auch auf die laufenden Kosten.
Was du als Käufer immer prüfen solltest
Bevor du dich für eine Wohnung entscheidest, solltest du das Hausgeld genau prüfen. Wichtig sind die Höhe, die Zusammensetzung und die Rücklage. Frage nach den Protokollen der letzten Eigentümerversammlungen. Dort steht oft, ob es Streit oder geplante Investitionen gibt. Nur wenn du alle Informationen kennst, kannst du sicher entscheiden. So weißt du, was jeden Monat auf dich zukommt, und kannst Überraschungen vermeiden. Wer gut informiert ist, trifft die bessere Wahl.