Wenn du in Deutschland ein Haus oder eine Wohnung kaufst und dafür ein Darlehen brauchst, wirst du fast immer mit der Grundschuldbestellung zu tun haben. Dabei handelt es sich um einen wichtigen Schritt beim Immobilienkauf. Die Bank möchte sicherstellen, dass das geliehene Geld zurückgezahlt wird. Deshalb wird eine Grundschuld im Grundbuch eingetragen. Dieser Vorgang wird von einem Notar begleitet und ist notwendig, damit die Bank das Geld auszahlt.
Was eine Grundschuld ist
Die Grundschuld ist ein Recht, das der Bank an deiner Immobilie eingeräumt wird. Wenn du deinen Kredit nicht zurückzahlst, darf die Bank das Haus verkaufen, um an ihr Geld zu kommen. Die Grundschuld wird mit einem festen Betrag im Grundbuch eingetragen. Dieser Betrag ist oft etwas höher als das Darlehen selbst. Damit sichert die Bank nicht nur das geliehene Geld ab, sondern auch mögliche Zinsen und Gebühren.
Warum eine Grundschuldbestellung notwendig ist
Beim Hauskauf leihen sich Käufer oft viel Geld von der Bank. Die Bank möchte Sicherheit für dieses Darlehen. Ohne Grundschuld vergibt sie in der Regel keinen Kredit. Mit der Eintragung der Grundschuld im Grundbuch erhält die Bank das Recht, im Notfall auf das Haus zuzugreifen. Das schützt die Bank, falls der Kreditnehmer nicht mehr zahlen kann. Deshalb ist die Grundschuldbestellung fester Bestandteil der Finanzierung.
Welche Rolle der Notar spielt
Die Grundschuldbestellung wird immer über einen Notar abgewickelt. Als Käufer unterschreibst du beim Notar eine Urkunde, in der die Grundschuld festgelegt wird. Der Notar schickt die Urkunde dann zum Grundbuchamt. Dort wird die Grundschuld eingetragen. Erst wenn dieser Schritt abgeschlossen ist, zahlt die Bank das Darlehen aus. Der Notar sorgt dafür, dass alle Vorgänge rechtlich korrekt und vollständig sind.
Was in der Grundschuldurkunde steht
Die Grundschuldurkunde enthält alle wichtigen Informationen. Dazu gehören die genaue Höhe der Grundschuld, die Daten des Eigentümers und der Bank sowie weitere rechtliche Hinweise. In der Urkunde steht auch, welche Rechte die Bank im Ernstfall hat. Zum Beispiel darf sie das Haus versteigern, wenn der Kredit nicht mehr bedient wird. Diese Regeln gelten für fast alle Finanzierungen und sind rechtlich vorgeschrieben.
Wie viel eine Grundschuldbestellung kostet
Die Grundschuldbestellung ist mit zusätzlichen Kosten verbunden. Du zahlst die Arbeit des Notars und die Gebühren für das Grundbuchamt. Die Höhe richtet sich nach der Summe des eingetragenen Betrags. Je höher dein Kredit ist, desto mehr musst du bezahlen. Diese Kosten gehören zu den Kaufnebenkosten und müssen frühzeitig eingeplant werden. Sie werden nicht von der Bank übernommen und müssen vom Käufer bezahlt werden.
Was passiert, wenn der Kredit abbezahlt ist
Auch wenn du dein Darlehen vollständig zurückgezahlt hast, bleibt die Grundschuld im Grundbuch stehen. Das bedeutet nicht, dass du noch etwas zahlen musst, aber das Recht der Bank besteht weiterhin auf dem Papier. Wenn du möchtest, dass die Grundschuld gelöscht wird, brauchst du eine sogenannte Löschungsbewilligung von der Bank. Diese musst du beim Notar einreichen, der dann die Löschung beim Grundbuchamt beantragt. Auch das verursacht zusätzliche Kosten.
Warum die Grundschuld nicht automatisch gelöscht wird
Die Grundschuld ist an die Immobilie gebunden, nicht an den Kredit. Deshalb bleibt sie bestehen, bis sie aktiv entfernt wird. Wenn du deine Immobilie verkaufen möchtest, muss die Grundschuld entweder gelöscht oder vom Käufer übernommen werden. Meistens verlangen Käufer, dass die Immobilie lastenfrei übergeben wird. Dein Notar hilft dir dabei, die Grundschuld rechtzeitig entfernen zu lassen.
Was bei einer weiteren Finanzierung wichtig ist
Wenn du schon eine Immobilie besitzt und ein neues Darlehen aufnehmen möchtest, wird oft eine neue Grundschuld benötigt. Manchmal wird auch die bestehende Grundschuld angepasst. Dafür brauchst du wieder eine notarielle Urkunde und einen Eintrag im Grundbuch. Die Bank prüft vorher, ob der Wert der Immobilie ausreicht, um das neue Darlehen abzusichern. Du solltest dich gut informieren und alle Unterlagen bereithalten.
Gut vorbereitet zum Notar gehen
Beim Immobilienkauf bekommst du von deiner Bank alle notwendigen Unterlagen für die Grundschuldbestellung. Diese solltest du genau lesen. Wenn du Fragen hast, hilft dir der Notar gerne weiter. Er erklärt dir, was in der Urkunde steht und was es bedeutet. Du solltest genau wissen, was du unterschreibst. Nur so kannst du sicher sein, dass alles in Ordnung ist. Eine gute Vorbereitung hilft dir, den Kauf deiner Immobilie reibungslos abzuschließen.